DevOps am Puls der Zeit
DevOps ist nicht nur ein Buzzword, das in den letzten Jahren entstanden ist und bald wieder in der Versenkung verschwindet. Die Problemstellung ist klar: Wie kann ich meinen Nutzern schnell und effizient Mehrwert durch digitale Services bieten und neue Funktionen ohne langwierige Durchlaufzeiten einfach und am besten täglich zur Verfügung stellen. Die Antwort darauf ist ebenso klar wie langjährige gelebte Praxis bei den Big Playern wie Google, Amazon etc.
Der Einzug von agiler Softwareentwicklung und der Etablierung von DevOps-Ansätzen im Unternehmen stellt den Benutzer in den Mittelpunkt, reduziert unnötige Übergaben und manuelle Tätigkeiten und steigert dadurch die Agilität des Unternehmens sowie die Time-to-Market innovativer Lösungen.
Die Anwender wünschen – fordern sogar – ständig neue Features, Erweiterungen und Innovationskraft der verwendeten Apps und Produkte. Kann man die gestiegenen Erwartungen nicht bedienen, stehen schnell Alternativlösungen bereit, um sich im hart umkämpften Markt zu etablieren. Die Betriebsmannschaft eines Unternehmens steht somit durch den fordernden End-User vermehrt unter Druck, alle paar Wochen einen neuen Release zu starten. Gemeldete Fehler in einer Software sollten sofort gelöst werden oder am besten schon vor der Meldung bereits erkannt und behoben werden. Der technologische Siegeszug von Cloud Computing und Cloud Native hat in den vergangenen Jahren diese Entwicklung zusätzlich vorangetrieben und die technische Grundlage für schnelle Lieferzyklen gelegt. Doch warum sind gerade DevOps/NoOps-Konzepte in diesem Zusammenhang relevant?
Eine Münze mit zwei Seiten – Developer vs. Operation
In traditionellen Unternehmen werden die Aufgaben anhand des Wasserfallmodells den jeweiligen Fachabteilungen Business-Analyse, Entwicklung, Test und Betrieb zugeteilt. Jedes dieser Teams verfügt über eine bestimmte Kernstärke und spezialisiert sich auf einen Bereich. Aufgrund der langen Durchlaufzeit von mehreren Monaten oder gar auch Jahren, bei der am Ende der Kette die Software produktiv gesetzt wurde, spielten Ineffizienzen in der Zusammenarbeit und Übergabe eine untergeordnete Rolle. Durch das Silodenken in den Abteilungen wurden sie als vermeintliches „Best Practice“ etabliert.
Zudem ziehen die Abteilungen zwar theoretisch an einem Strang, in der Praxis unterscheiden sich ihre jeweiligen Zugänge jedoch wesentlich voneinander. Basierend auf der aktuellen Marktsituation wollen oder müssen Entwickler immer schneller neue Applikationen entwerfen. Der IT-Betrieb hält jedoch eher an altbewährten Systemen fest und ist froh, wenn diese problemlos laufen. Eine Veränderung würde ein erhöhtes Arbeitsaufkommen bedeuten und nicht immer gibt es dafür auch genügend Ressourcen in einem Unternehmen. Beide Teams sind einem enormen zeitlichen Druck ausgesetzt, was zur Folge hat, dass auch die Komplexität der Zusammenarbeit immer mehr erhöht sowie das Konfliktpotenzial verstärkt. Eine Lösung für diese Diskrepanz wäre ein Hybrid beider Welten, der die unterschiedlichen Systeme versteht und sie effizient zusammenführen kann, wie man es in der agilen Entwicklung durch die Etablierung von cross-funktionalen Teams bereits lebt.
DevOps oder NoOps, das ist hier die Frage
Die digitale Transformation hält immer mehr Einzug in Unternehmen. Doch welche Vorteile erschließen sich mit DevOps-Konzepten? Höchste Zeit, Licht ins Dunkel zu bringen und zu zeigen, wohin die Reise geht.
DevOps – Der Begriff leitet sich von „Dev“ von Developer sowie „Ops“ von Operations ab und vereint im Wesentlichen beide Unternehmensbereiche, also die Softwareentwicklung und den IT-Betrieb, zu einem Team. Ziel ist es, virtuelle Mauern zwischen den bisher separat agierenden Abteilungen niederzureißen und potenzielle interne Konflikte aufzuheben. Das Ergebnis ist im besten Fall eine starke Zusammenarbeit. Es wird nicht mehr gegeneinander, sondern gemeinsam für das Produkt gearbeitet und daher können auch schneller Lösungen angeboten werden. Das schafft nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den Kunden einen Mehrwert.
NoOps bedeutet schlichtweg „no operations“. Bei diesem Konzept geht ein Unternehmen sogar noch einen Schritt weiter als bei DevOps. Die komplette IT-Betriebsmannschaft wird hier radikal auf ein Minimum reduziert oder gar komplett ausgelagert. Betriebsaufgaben wie Stabilität, Skalierung oder Monitoring werden komplett in die Cloud ausgelagert und automatisiert. Nur noch die Softwareentwicklung findet hier im Unternehmen statt und bedient sich gemanagter Anwendungsplattformen (Platform-as-a-Service). Im besten Fall ist aber kein Betriebspersonal mehr im Team, sondern alles ist auf Hyperscaler – Systeme, die durch Cloud-Computing entstehen – ausgelagert. Das hat den Vorteil einer shared responsibility, einer geteilten Verantwortung, für das Projekt und gegenüber dem Kunden.
Das Ergebnis zählt
Verlaufen alle digitalen und kulturellen Transformationsprozesse erfolgreich, so erschließen sich neue Möglichkeiten für das Unternehmen:
- Time-to-Market-Optimierung: Sie können dem Kunden schneller aktuelle Features bieten und benötigen nicht wie zuvor zwei Jahre, in denen sich der Markt bereits überholt hätte. So verlieren Sie auch nicht den Anschluss gegenüber Mitbewerbern in der Branche. Kürzere Entwicklungszyklen haben auch den Vorteil, dass Fehler zeitnah ausgebessert bzw. revidiert werden können.
- Ressourcenoptimierung: Je nachdem, für welches Konzept Sie sich entscheiden, lassen sich zusätzliche Ressourcen erschließen. Die Digitalisierung schreitet stetig voran und macht auch vor Themen wie Industrie und Healthcare nicht Halt. Durch passende Konzepte erschließen sich vermehrt Ressourcen für neue Problemstellungen und ermöglichen das Anbieten von innovativen Lösungen in einem kleineren Zeitfenster als zuvor.
- Digitalisierung: Ausrichtungen, Technologien und Visionen innerhalb von Unternehmen können sich in kürzeren Intervallen ändern und bleiben nicht wie früher über 5 bis 10 Jahre konstant.
Für die Einführung und Etablierung von DevOps-Praktiken in Unternehmen gibt es leider kein Patentrezept oder keine Checkliste. Welche Konzepte am besten für die Organisation passen, hängt sehr stark von der Ausrichtung und Reife ab und muss natürlich durch ein klares Commitment der Geschäftsführung geprägt sein. Nur damit können die – teils tiefgreifenden – Änderungen in Kultur, Prozessen, Struktur und Technologieeinsatz ganzheitlich betrachtet und gemeinschaftlich umgesetzt werden.
Mit dem Technical Cloud Consulting unterstützt Sie K-Businesscom bei den vielen Herausforderungen, die eine Digitalisierung Ihres Unternehmens mit sich bringt. Sie bekommen End-To-End-Lösungen aus einer Hand und profitieren von jahrelanger Erfahrung im Bereich Cloud Computing. Je nachdem, für welche digitale Transformation Sie sich entscheiden, kann KBC sie individuell unterstützen und beraten.